Stellt sich Mutterliebe automatisch ein? Nicht alle Frauen werden sofort nach der Geburt von einem starken Gefühl der Mutterliebe überflutet. Zwar erwartet das der Mutter-Mythos, doch viele Frauen sind unglücklich, wenn sich die Zuneigung nicht wie auf Knopfdruck einstellt. Trotzdem ist es vollkommen verständlich, wenn frischgebackene Mütter erst eine Zeit brauchen, um ihr Kind lieben zu lernen.
"Baby-Blues" tritt häufig vom 3. - 7. Tag nach der Geburt auf, eine Zeit, in der starke hormonelle und emotionale Schwankungen die Tränen fließen lassen. Das Baby verlangt nun oft nach Mutters Brust zum Trinken und getröstet werden. Aber auch die Mutter braucht nun Trost, Ermutigung, Zuspruch und Berührung.
Depression aus körperlicher und seelischer Erschöpfung: Lass Dich mit nahrhaften Essen versorgen, schlafe tagsüber, wenn das Baby schläft, nimm Hilfe an. Auch Wunden von der Geburt oder unerfüllten Erwartungen brauchen Zeit zum Heilen.
Postpartale Depression ist schwierig zu definieren. Sie hat oft einen schleichenden Verlauf und wird erst nach einigen Monaten als Abweichung vom normalen Prozess wahrgenommen. Zu den Symtomen zählen Lethargie, Hoffnungslosigkeit, irrationale Ängste, Schuldgefühle, Schlafmangel, Freudlosigkeit, häufiges Weinen, inneres Leeregefühl, Appetitlosigkeit, Panikattacken, Schuld-und Versagensgefühle, ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber, Suizidgedanken, nicht mehr für sich und andere sorgen können usw. In Deutschland sind 10% - 20% aller Mütter davon betroffen. Du musst Dich an einen Arzt Deines Vertrauens wenden und brauchst möglicherweise medikamentöse Therapie. Dein Partner ist mitbetroffen. Er muss nun für Mutter und Kind sorgen und kommt damit vielleicht auch in einen Erschöpfungszustand. Ihr braucht ein Netzwerk von Familie und Helfern.
"Zurück in den Beruf" - als Heilmittel? Manche Frauen geraten in eine Depression, weil sie sich isoliert fühlen. Dann kann es der richtige Weg sein, in den Beruf zurückzukehren.
Wochenbettpsychose ist sehr selten und ist eine schwere Erkrankung, die mit Wahnvorstellungen und Verwirrtsein einhergeht.
Weiterführende Links:
http://www.schatten-und-licht.de
http://www.schwangerschaft-wochenbett.de (Dresdner Netzwerk)